Es begann mit... einem Sarg
Irgendwo in Frankreich, auf einem Ausflug, sah ich in einem Garten eine Gruppe von Menschen, die ein mir unbekanntes Spiel spielten. Mit beiden Händen schoben sie eine seltsame Scheibel, die in einem langen Holzfass lag. Eine fröhliche Gesellschaft. Alte und Junge, Frauen und Männer spielten alle zusammen. Ich erfuhr, dass es sich um das alte Spiel "La Meule" handelte. Schleifscheibe.
Nach meiner Rückkehr besuchte ich meinen Onkel, einen lustigen Tischler in Mähren. Ich beschrieb ihm, dass ich von ihm eine Miniaturausgabe dieses Spiels aus Frankreich anfertigen lassen wollte. Und zwar aus einem schönen Holz. Wenn es schon nicht funktionieren sollte, dann sollte es wenigstens schön sein!
Mein Onkel, ein älterer Herr, dachte nach und sagte: "Ich habe hier mal ein paar Bretter aus echtem Mahagoni für meinen Sarg gekauft. Die liegen hier schon seit Jahren ..."
Und so kam es, dass unser erster Tisch-BROOS aus Mahagoni gefertigt wurde. Der geplante Sarg meines Onkels ging den Bach runter!
Warum eine geschützte Werkstatt?
Als ich damals in Frankreich diese Gruppe von Spielern beobachtete, fiel mir auf, dass die geschickteste unter ihnen eine Spielerin war, die offensichtlich geistig behindert war. Mit tropfendem Speichel im Mundwinkel, voller Konzentration und Anspannung, erzielte sie souverän einen Treffer nach dem anderen. Sie schlug alle – die Schönen, die Starken, die Klugen!
Mir kam der Gedanke, dass, wenn Menschen mit Behinderung dieses Spiel so gut spielen können, sie es auch herstellen könnten. Und so begann ich zur beiderseitigen Zufriedenheit eine Zusammenarbeit mit der geschützten Werkstatt HELPSOUL in Mähren. Dazu mussten sie sogar einen CNC-Fräsplotter kaufen und lernen, mit dem Format .dxf umzugehen!
Die Kommunikation mit ihnen ist manchmal schwierig, aber es lohnt sich immer.
Paolo
"El Afilador"
